Mittwoch, Januar 04, 2006

Wozu lebe ich? (Teil 16)

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Ich erinnere mich, als ich da als 18jähriger junger Mann Angst bekam, ich könnte im Kriege fallen, eh ich ein Kind Gottes geworden bin. In die Hölle kommen. Wie ich rumgelaufen bin, hab Leute gefragt, wo ist die Tür ins Reich Gottes? Oh meine Freunde, wenn einem die Frage mal brennt, ich bin auf der Welt um für Gott da zu sein, aber wo find ich Ihn, wo ist die Tür in Sein Reich, wo ist die Tür in das Vaterhaus Gottes. Wo ist die Türe? Und es hat mir keiner sagen können. Und dann kriegt ich ne Bibel in die Hand und da stand's drin. Da steht das wundervolle Wort. Jesus Christus spricht, das ist eins der liebsten Worte der Bibel, Jesus spricht: Ich bin die Tür. So jemand durch mich eingeht, der wird selig werden. Der Herr Jesus, der Sohn Gottes, für uns gekreuzigt und auferstanden, ist die Tür zum Vaterhaus.

Jesus ist die Tür ins Vaterhaus Gottes. Zum Frieden Gottes, zur Kindschaft. Das müsst ich ihnen jetzt ausführlich auslegen, aber auch wenn ich mit der Zeit nicht mehr geizig bin, ich kann nicht bis morgen früh reden, da wären sie doch eingeschlafen und darum empfehle ich ihnen, lesen sie mal den Römerbrief.

Sehen sie, die Familie meiner Mutter, die sind durch Generationen durch gesegnete Leute gewesen, Lehrer auf der schwäbischen Alb. Und am Anfang steht ne wundervolle Geschichte. Meine Ururgroßmutter, eine stolze Lehrersfrau aus dem Dorfe Hülben, ging in das Tal unten zum Gottesdienst. Da predigt ein gewaltiger Prediger, ein Erweckungsprediger Fricker, und das hat sie unruhig gemacht. Mein Leben ist nicht in Ordnung und da ging sie zu ihm in die Sakristei und sagt: "Herr Prediger, was soll ich tun, dass ich selig werde?" Und da sagt er: "Frau Schulmeisterin, lesen sie den Römerbrief. Auf Wiedersehen." Kurz und bündig.

Das sage ich ihnen jetzt auch. Da steht im Neuen Testament der Römerbrief. Der ist aber ein bisschen schwerer wie Bild-Zeitung. Bild-Zeitung können se lesen ohne nachzudenken, nicht. Aber beim Neuen Testament, da müssen se schon ihr Gehirn auf den vierten Gang schalten. Also die Frau geht nach Hause und da fängt der Römerbrief damit an, dass er sagt, Gottes Zorn entbrennt über die Sünden der Menschen. Über ihre Unzucht, Lügen, Streit. Und darum hat sie Gott dahingegeben.

Sie war von dem Orte Hülben. Und das Kirchdorf hieß Dettingen. Und da ging sie, nachdem sie den Römerbrief gelesen hatte, wieder zu dem Pastor. Und sagt: "Herr Pfarrer, der Römerbrief, der ist recht für ihre Dettinger, die sind so schlecht, aber für uns Hülbener passt der nicht." Und da sagt er: "Frau Schulmeisterin, lesen sie den Römerbrief noch einmal. Auf Wiedersehen." Weiter nichts.

Und dann kam sie wieder zornig, und sagt: "Und ichs sags noch einmal, der passt für ihre Dettinger, die sind so schlecht, aber nicht für uns Hülbener." Da sagt er: "Frau Schulmeisterin, Gott möge ihnen helfen. Lesen sie den Römerbrief zum dritten Mal." Und wie sie nach dem dritten Lesen wiederkam, sagte sie: "Herr Fricker, der Römerbrief ist für ihre Dettinger, aber auch für uns Hülbener und namentlich für mich." Und da sagt er: "Jetzt ist ihr ein Licht aufgegangen, Frau Schulmeisterin, und im Licht lernt man."

Sie hat ihr eigenes Herz erkannt. Ihr böses Herz von Adam ererbt. Der Sündenfall, das böse Herz. Und nun begriff sie, es ist gar nicht selbstverständlich, dass ich ein Kind Gottes werde. Wo ist die Tür? Und dann las sie im Römerbrief und sah, dass Jesus Christus durch Seinen Tod am Kreuz die Tür zum Reich Gottes geworden ist. Und da ging sie durch die Türe. Ein begnadigtes Menschenkind. Ihr lieben Freunde, ich wünsche ihnen, dass sie die Türe Jesus finden. Er ist die Tür zur Gotteskindschaft. Und wenn sie dem Herrn Jesus gehören, dann sind sie ein Kind Gottes, dann haben sie den Sinn ihres Lebens.

Wozu lebe ich? (Teil 17)

(c) nach Evangelisationen mit W. Busch 1964 u. 1965