Donnerstag, November 24, 2005

Wozu lebe ich? (Teil 7)

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Einer sagte die allerbilligste und simpelste und doch meistgenannte Antwort, Ich bin auf der Welt um zu arbeiten. Da hab ich gesagt, Junger Mann, das wäre eine schöne Parole für ein Ross, für ein Pferd. Aber für einen Menschen, meiner Meinung nach, ein bisschen zu wenig.

Bei uns sieht man oft Todesanzeigen in der Zeitung. Da steht auch so ein Sprüchlein drüber. Nur Arbeit war dein Leben, kennen Sie das auch? Nie dachtest du an dich, nur für die deinen streben, war deine höchste Pflicht. Jedesmal wenn ich das sehe, dann geh ich auf die Palme. Dann denk ich auch, dass ist eine Todesanzeige für ein Pferd. Ein Pferd, das hat zu arbeiten, aber ich glaube im Leben nicht, dass ein Mensch nur dazu auf der Welt ist um zu schuften. Glaubst Du wirklich, dass wir wirklich gleich Pferden nur zur Arbeit da sind und fertig? In Württemberg da ist es so eine Parole: Schaffe, schaffe Häusle baue, verrecke, nicht wahr. Sind wir dazu auf der Welt? Glauben sie das, ich glaubs nicht.

Und wenn die Arbeit sinnlos ist, wozu tun wir sie denn? Dann müsst ich ja erstmal wissen, was die Arbeit für einen Sinn hat. Es gibt hunderte von Männern, die sagen, Ich bin da von morgens bis abends um Geld zu machen. Geld. Und dann sterben sie und hinterlassen ihren Kindern ein pfundiges Bankguthaben, das die dann wieder verschleudern können. Hat das einen Sinn gehabt? Das wär ja kümmerlich, da würden wir ja besser mit 10 Jahren Selbstmord begehen, wenn das der Sinn unseres Lebens wäre. Nur Arbeit war dein Leben, ist ja grauenvoll. Das ist ja grauenvoll. Nein, das ist nicht der Sinn unseres Lebens. Da setzt der sich auch hin.

Wozu lebe ich? (Teil 8)

(c) nach Evangelisationen mit W. Busch 1964 u. 1965