Sonntag, Dezember 04, 2005

Wozu lebe ich? (Teil 9)

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Sehen sie, wenn man das alles mal durchgemacht hat, ich habs nur so angedeutet, dann kommt die Antwort, die ich damals in Münster von den Studenten auch bekam. Das Leben hat überhaupt keinen tiefen Sinn. Das ist eine reine Zufälligkeit, dass ich geboren wurde, da ist kein Sinn dahinter. Durch ne lange Entwicklung von dem einzelligen Lebewesen bis zum Menschen entwickelt. Aber ein Sinn ist nicht dahinter. Und darum können wir nur eins machen, genieß das Leben so gut du kannst. Möglichst viel amüsieren, dass du was vom Leben gehabt hast. Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot.

Und ich glaube, dass eine Menge junger Leute so denken. Mach dir doch keine Gedanken drüber, genieß dein Leben. Und hinterher kommt nichts mehr. Da kann ich nur sagen, aber wenn Dein Leben doch einen Sinn gehabt hätte und Du hasts verpulvert? Weißt Du's ganz gewiss, dass es sinnlos ist? Wissen sie, ich kenn so viele, die so denken. Und dann haben sie doch schlaflose Nächte. Und wenn mein Leben einen Sinn gehabt hätte und ich hab's nicht gemerkt? Ihr lieben Freunde, wir haben nur ein einziges Leben. Und wenn's verkehrt gelebt war, können wir's nicht nochmal leben.

Das ist vielleicht die größte Anfechtung, die einen Menschen treffen kann. Dass ihm auf einmal durch den Sinn geht, mein Leben war sinnlos. Es hat gar keinen Sinn. Hätten meine Eltern nicht geheiratet, wäre ich nicht gezeugt und geboren worden. Es ist rein zufällig, dass ich da bin. Das ist völlig sinnlos. Und wer dann ein schweres Leben hat, der ist in dem Moment nah am Selbstmord. Wozu soll ich das ganze noch weitertreiben, wenn es doch Zufall und Sinnlosigkeit ist? Dann macht man doch besser Schluss. Wissen sie, dass die Zahl der Selbstmörder in Deutschland größer ist als die Zahl der Verkehrstoten und dass Selbstmord die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen ist? (Die Welt) Das ist die erschütternste Demonstration unserer Zeit, wir sehen keinen Sinn mehr im Leben. Es ist Zufall, dass wir da sind und dann lohnt es sich gar nicht diese ganze Sache anzunehmen. Ich habe oft mit Leuten gesprochen, die sagten, Das Leben ist sinnlos. Ich werf's weg, entweder in Vergnügen und Genießen oder in Selbstmord. Da sag ich, aber wenn's doch einen Sinn hätte. Wenn's nun doch einen Sinn hätte und du hättst gelebt, als wenn es keinen hätte und stehst am Ende da.

Es gibt in der Bibel ein Wort, das kann einem durch und durch gehen, das heißt so. Es ist dem Menschen gesetzt einmal zu sterben. Und danach das Gericht Gottes. Vielleicht ist jemand hier, der sagt, das glaube ich nicht, dass es ein Gericht Gottes gibt, dann sag ich, das macht nichts, das können wir ja abwarten, das können wir ja abwarten, nicht. Ob sie Recht haben oder die Bibel, das kann man abwarten. Dem Menschen ist gesetzt einmal zu sterben und danach das Gericht. Und sehen sie, das Wort muss man kennen um ganz ernst zu fragen, wozu bin ich da. Ich kann doch nicht sterben und in das Gericht Gottes gehen, wenn ich den Sinn meines Lebens verpasst habe.

Und ich bezeuge ihnen mit göttlichem Ernst, sie dürfen nicht mehr weiterleben, ehe sie aufwachen und fragen: "Wozu bin ich auf der Welt?" Ich muss den Sinn meines Lebens erfüllen. Wehe mir, wenn ich sterbe und war ein berühmter Mann mit viel Geld und hab mein Leben verkehrt gelebt und Gott sagt, weg mit Dir. Wehe mir, wenn ich ein Leben lang mich quäle und hab den Sinn meines Lebens nicht getroffen.

Ist die Frage deutlich jetzt. Ich hoffe sie begreifen, die Frage ist für jeden, jungen und alten, brennend wichtig. Wozu bin ich auf der Welt?

Ich geh einen Schritt weiter. Wer kann mir denn in aller Welt Antwort geben auf die Frage, wozu ich auf der Welt bin? Wer kann mir Antwort geben? Die Kirche, nein, der Pfarrer, der ist in der selben Lage wie sie, nicht. Die Philosophen haben viele Antworten gefunden. Aber mich interessiert nicht, was sich ein Mensch ausdenkt. Das ist nicht maßgebend. Die Biologie gibt keine Antwort, die Biologie kann nur sagen, dass Leben da ist, aber wozu kann sie nicht sagen. Die Mathematik kann's nicht sagen, man kann es nicht ausrechnen, wozu man auf der Welt ist. Jetzt möcht ich, dass sie mit mir fragen, wer kann uns denn eigentlich sagen, wozu wir leben?

Wozu lebe ich? (Teil 10)

(c) nach Evangelisationen mit W. Busch 1964 u. 1965