Der Herr ist ein Fels ewiglich
"Verlasst euch auf den Herrn ewiglich, denn Gott, der Herr, ist ein Fels ewiglich." (Jesaja 26:4)
Wenn wir sehen, dass wir einen solchen Gott haben, auf den wir uns verlassen dürfen, so wollen wir auf Ihn trauen mit aller Macht; wir wollen entschieden allem Unglauben absagen und danach streben, dass wir alle unsre Zweifel und Befürchtungen los werden, die uns so schändlich um unsern Trost betrügen; denn wo Gott der Grund unsers Vertrauens ist, haben wir keine Entschuldigung für unsre Furcht. Eine liebevolle Mutter wäre tiefbetrübt, wenn ihr Kind kein Zutrauen zu ihr haben wollte; wie verachtungswürdig, wie undankbar ist also unser Betragen, wenn wir so wenig Zutrauen zu unserem himmlischen Vater haben, der uns noch nie versäumt hat und nie versäumen will.
Es wäre wahrlich gut, wenn alle Zweifel aus dem Haushalte Gottes verbannt wären; aber es ist zu fürchten, dass der alte Unglaube heutigentags so geschäftig ist, als damals, wo der Psalmist fragte: "Ist es denn ganz und gar aus mit seiner Güte, und hat die Verheißung ein Ende?" David hatte das Schwert Goliaths nicht oft und lange erprobt, und dennoch sprach er: "Es ist seinesgleichen nicht." Er hatte es einmal erprobt in der Stunde seiner jugendlichen Siegestat, und es hatte sich bewährt, dass es von gutem Stahl sei, und darum rühmte er es später immer; und so sollten wir auch rühmen und reden von unserem Gott, denn es ist Ihm keiner gleich, weder im Himmel, noch auf Erden, noch unter der Erde. "Wem sollt ihr denn mich nachbilden, dem ich gleich sei? spricht der Heilige." Es ist kein Fels wie der Fels Jakob, des sind selbst unsre Feinde Zeugen. Wenn wir bis jetzt noch Zweifel geduldet haben, so wollen wir das ganze schändliche Heer derselben ergreifen, wie Elias die Propheten Baals ergriff, und wollen sie schlachten am Bach; und wenn wir einen Wasserstrom suchen, der sie ersäufe, so nehmen wir unsre Zuflucht zu dem heiligen Strom, der aus unsers verwundeten Heilandes offener Seite hervorquillt.
Wir sind schon in vielen Versuchungen gewesen, aber noch nie sind wir so weit gekommen, dass wir in unserem Gott nicht alles gefunden hätten, was wir bedurften. So lasst uns denn aufs neue Mut fassen, und auf den Herrn vertrauen ewiglich, in der Gewissheit, dass seine ewige Kraft wie bisher allezeit unsre Hilfe und unser Trost sein wird.
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